Ich weiß schon, dieser Versuch hier wird lächerlich werden. Der Versuch meine Gefühle mit dummen Worten, die vorne und hinten nicht zusammenpassen, zu beschreiben.
Wisst ihr, ich wach morgens auf, und denk mir "Wofür leb' ich eigentlich?". Und dann wird mir jedes Mal klar, dass ich für gar nichts mehr lebe. Ich wache auf, einfach so, vielleicht um andere Menschen glücklich zu sehen. Vielleicht, um zu spüren, dass ich lebe. Denn leben ist schmerzhaft und diese Schmerzen kann ich manchmal noch spüren. Das ist das einzige, was ich manchmal noch spüre. Ansonsten ist nur Leere in mir. Manchmal, in Momenten, in denen ich eigentlich vollkommen umhüllt mit Glück und Fröhlichkeit bin, denke ich mir, dass ich es endlich geschafft habe. Dann denke ich, dass ich endlich wieder Gutes fühlen kann, dass ich endlich wieder glücklich sein kann. Aber dann, ganz plötzlich, bemerke ich, dass das nicht stimmt, und das all das Glück und die Fröhlichkeit von einen auf den anderen Moment verfliegt und gar nicht so intensiv war, wie ich dachte. Das Glück war zwar da, die Fröhlichkeit sah man an meinem Lächeln, aber es war alles nur äußerlich. Es war ein Fake. Innerlich ziehen meine Mundwinkel trotzdem nach unten, und mein Körper zittert aus Angst. Angst vor allem. Wenn ihr wüsstet, wovor ich alles Angst habe, würdet ihr mich auslachen. Ich meine nicht diese Angst, die man hat, wenn man alleine zu Hause einen Horrorfilm anschaut und dann abends im Bett liegt und sich nicht traut die Augen zu schließen, weil man die Vorstellung hat, dass vor einem, wenn man sie wieder öffnet, ein Monster oder so steht. Nein, die Angst, die ist egal. Die kann man umgehen. In dem man einfach keine Horrorfilme guckt.
Aber meine Angst, die ist anders. Ich meine die Angst, die du hast, egal wo du bist und was du fühlst. Jeder deiner Gedanken ist geprägt von dieser Angst und du kannst im Endeffekt gar nicht mehr klar denken. So wie ich im Endeffekt nicht mehr klar denken kann. Nicht mehr klar denken, nicht mehr klar reden, nicht mehr klar leben. Mein Leben ist beeinträchtigt in allen Lagen. Ich habe mich verändert in allen Lagen. Ich will nicht mehr leben in allen Lagen.
Aber irgendwas bringt mich dazu, meinen im Kopf schon perfekt geplanten Mord meinerseits, nicht durchzuführen. Irgendetwas bringt mich immer wieder zum Nachdenken und zum Aufschieben. Und ich frage mich schon lange warum. Und vor allem frage ich mich: Was in Gottes Namen ist so verdammt wichtig, dass es mich davon abhält? Aber ich komm nicht drauf. Ich habe nur eine kleine Vermutung: vielleicht ist es die Hoffnung auf Besseres, die Hoffnung auf Liebe... aber irgendwie kann das nicht sein. Das...nein...damit habe ich schon lange abgeschlossen.
Anié
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