Warten auf dich

Ich saß da, hab gewartet auf dich. Gewartet, gewartet, gewartet.
Ich dachte, du kommst. Ich hoffte, du kommst.
Ich habe mich auf den Abend gefreut, weil ich dachte, ich könnte dich sehen.
Auch, wenn ich davon überzeugt war, dass ich dich doppelt sehe, weil ich betrunken gewesen wäre.
Und du auch. So wie es letztens war. Und davor auch.
All die Momente, in denen wir etwas getrunken hatten und dann am Ende des Abends Händchen haltend durch die Stadt liefen. Alles schön und gut, weil der Alkohol Schuld war.
Aber dann passierte all das und noch viel mehr, als wir nüchtern waren.
Und seitdem hoffe ich. Ich hoffe immer und immer wieder.
Und ich will eigentlich gar nicht hoffen, weil ich gar keinen Freund haben möchte und auch gar keine Gefühle haben möchte. Gefühle sind scheiße.
Auf jeden Fall saß ich da und wartete. Wartete, wartete, wartete.
Bis du angerufen wurdest und ich erfahren habe, dass du nicht mehr kommst.
Du warst in einem anderen Ort unterwegs. In der Nähe von meinem zu Hause.
Also lief ich nach Hause, hoffte, dir irgendwie über den Weg zu laufen. Fehlanzeige.
Niemand ist mir über den Weg gelaufen. Allein.
Und jetzt warte ich auf dich, auf eine SMS, auf irgendetwas, was mir das Gefühl gibt,
dass ich die Hoffnung nicht aufgeben darf.

Anié